Mein Rechenmädchen Anika

Anika ist ein blondes, spitzbübisches Mädchen, das selbstsicher mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht.

Doch das war nicht immer so. Anika begann ihre Schullaufbahn voller Freude und Neugierde. Sie war eine gute Schülerin. In der 2. Klasse jedoch änderte sich die Situation. Anika wurde sehr unsicher in Mathematik. Sie verstand die Aufgaben oft nicht, wurde schnell müde und war die Langsamste in der Klasse. Anika bemühte sich sehr und übte oft den ganzen Tag in der Schule und auch zu Hause. Nach 1 1/2 Jahren Schule war Anika oft sehr frustriert.

So konnte es nicht weitergehen.

Ein Beobachtungsprotokoll über Anikas Mathematikverständnis

Anikas Mama kam Mitte Jänner 2021 zu mir ins „Institut Bewegung im Kopf“. Nach einem ausführlichen Gespräch erstellte ich mit ihr ein Beobachtungsprotokoll. Wir hielten fest, dass Anika das Mengenverständnis fehlte. Sie schrieb Zahlen nach Gehör, konnte Zahlenreihen nicht fortsetzen und vieles mehr.

Wir besprachen und vervollständigten das Protokoll. Auf dieser Grundlage erstellte ich einen Lernplan für Anika und das achtjährige Mädchen und ich begannen sehr bald mit den ersten Aufgaben.

Mit Lernplan zum Mathematik-Verständnis

Wir begannen an der Basis im Zahlenraum (ZR) 10. Mit spielerischen Übungen erarbeiteten wir ein eindeutiges Fingerbild für die Orientierung und das Mengenverständnis im ZR 10. Sie lernte, Ziffern kennen und richtig schreiben. Es folgten die „Zehnerfreunde“, Plus- und Minusrechnen.

Anika verstand schnell und wir konnten uns dem ZR 20 zuwenden und die Zehnerüber- und Zehnerunterschreitung zuwenden. Dafür ist es wichtig, Zahlen richtig zerlegen zu können.

Mit Anika arbeitete ich wie mit allen Kindern immer mit Rechenmaterial, denn durch das Angreifen kommt erst das Begreifen und es macht den Kindern mehr Spaß als nur zu schreiben.

Die 2. Klasse

Das grundsätzliche Verständnis der Plus-, Minus-, Mal- und Divisionsrechnung bildet die Basis, um bei einer Textaufgabe zu erkennen, welche Rechenart anzuwenden ist. Alle Volksschüler*innen müssen Textaufgaben lösen können, damit sie ihr Rechenwissen bei Alltagsaufgaben auch anwenden können.

Am Ende der 2. Klasse fehlten Anika noch wichtige Grundlagen.

Nach einem offenen Gespräch mit ihrer Mama, in dem ich meine Bedenken zum Aufsteigen in die 3. Klasse äußerte, bekam Anika wirklich noch ein Jahr zum Aufarbeiten und Üben geschenkt. Und das hat Anika sehr, sehr gutgetan.

In der nächsten 2. Klasse wiederholten wir den ZR 20 und bald beschäftigten wir uns mit dem ZR 100 und der Orientierung im ZR 100. Anika lernte Zahlen legen, schreiben und lesen, Zehnerfreunde im ZR 100, Zehnerüber- und Unterschreitung kennen und anwenden. All‘ das funktioniert nun schon ausgezeichnet. Zusätzlich beherrscht Annika das 1 x 1, denn auch hier haben wir mit unterschiedlichem Rechenmaterial gearbeitet.

Auf in die dritte Klasse Volksschule

Anika hat alle Rechenkompetenzen, die in den ersten beiden Jahren gelehrt werden, nun wirklich verstanden und automatisiert und sie kann sie sicher anwenden. Dies ist beste Grundlage für die 3. Klasse Volksschule.

Das freut mich sehr! Und vor allem freue ich mich für Anika, denn sie ist nun wieder das selbstsichere, lustige Mädchen von früher und rechnet heute gerne.